"Delta-Hotel-Bravo, Sie sind Lande Nummer Zwo hinter einer Boeing 737 der Ryan Air, setzen Sie Anflug fort" - die Anweisung des Fluglotsen des Towers des Allgäu Airports in Memmingen kommt klar und präzise per Funk ins Cockpit der Super Dimona, dem Motorsegler des LSV Geratshof.
In 5 Kilometer Entfernung breitet sich das 3000 Meter lange Betonband der Memminger Piste 06 vor der Schulflugbesatzung aus, auf dem das Passagierflugzeug, das aus Portugal kommt, gerade mit einer kleinen Gummirauchwolke aufsetzt.
Was sucht der kleine Motorsegler vom Geratshof zwischen den ganz Großen am Airport auf dem Memmingerberg?
Die Piloten des Gerasthof sind, sei es im Segelflugzeug oder im Motorsegler, ganz normale und vor allem mit allen anderen Luftfahrzeugen gleichberechtigte Teilnehmer am Luftverkehr. Das bedeutet, dass sie in der Lage sein müssen, mit der Flugsicherung zu kommunizieren, deren Unterstützung zu nutzen, und nach deren Anweisungen und Leitung auch sicher durch Lufträume zu fliegen, in denen Verkehrs-, Geschäftsreise oder Militärflugzeuge unterwegs sind. Und sie müssen in der Lage sein, auch auf großen Flughäfen zu landen.
Der Landsberger Segelflugplatz bei Ellighofen ist besonders stark umgeben von den Kontrollzonen, z.B. der Militärflughäfen Penzing und Lechfeld sowie denen der Verkehrsflughäfen München, Memmingen und Innsbruck. Genau aus diesem Grund, trainieren die Flugschüler und Piloten unter Fluglehreraufsicht immer wieder das Fliegen in den kontrollierten Bereichen - eben bei den "ganz Großen".
Das Ergebnis: Sicherheit im Luftraum, ein gutes Verhältnis zwischen den Privatpiloten und den Militär- und Flughafenlotsen und jede Menge Spaß für die Mitglieder des LSV - denn es ist schon ganz besonders beeindruckend, wenn man mit dem kleinen Sportflieger so im Schatten der Boeings und Airbusse unterwegs ist. je

