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Start Segelfliegen / Motorsegeln Fliegen in Worten "Tagebuch Argentinien 2005" - Ein Bericht von Josef Holzapfel sen.

"Tagebuch Argentinien 2005" - Ein Bericht von Josef Holzapfel sen.

Freitag, 04.11.05
Nachmittag um 16 Uhr fährt mich Liserl mit Sack und Pack nach München zu Günther und Steffi. Günther kommt spät von der Arbeit, er muss in Hektik fertig packen und duschen, dann fährt uns Steffi zum Münchner Flugplatz. Kommen aber noch rechtzeitig an und fliegen 1 Stunde später los nach Madrid. Um Mitternacht geht´s weiter nach Buenos Aires.

Samstag, 05.11.05


Sogar einigermaßen gut geschlafen im Flugzeug der Iberia, diesmal auch gut verpflegt, und um Ortszeit 9 Uhr nach 12 h Flug gut in Buenos Aires gelandet. Dann pressiert´s, denn der Zoll dauert lange. Mit einem Taxi zum anderen Flughafen (ca. 50 km) für 28 € und auch dort klappt alles reibungslos. Um 13.30 Uhr dann glücklich und müde in Chapelco angekommen.
Klaus Ohlmann (KO) begrüßt uns herzlich und lädt uns gleich in „unseren“ Flieger (Nimbus 4DM D-KOGH) ein. Jeder macht einen Einweisungsflug. Es ist auch der erste Start für Klaus, nachdem die Genehmigungen für Argentinien eine Woche überfällig waren. Großer Jubel im Cockpit, als das Vario im Hang das erste mal anspringt und bei 2,5 m/s verharrt. Es geht los!
Abends dann noch Colibri und Ipaq einbauen.
Erst dann geht´s nach San Martin, Claudia Zerbinato unsere Zimmerwirtin, empfängt uns sehr herzlich und zeigt uns unsere Cabagna. Beim Abendessen sind dann fast wieder alle wie letztes Jahr zusammen: Klaus Reinhold und Jürgen Obladen, Manni und Gitti Albrecht, Diether Memmert, die Österreicher Sepp Eder und Peter Platzer, und auch Rudi Baucke. Klaus hat aus Frankreich seinen Fluglehrer Robin mitgebracht, der zusammen mit Martin aus San Martin Mädchen für alles machen muss. Dirk Hoffmeister aus Lahr/Offenburg fliegt 2 Wochen mit Klaus Ohlmann (KO) im zweiten Nimbus 4DM D-KTOH.
Dann aber völlig übermüdet durch die 4 h Zeitverschiebung ins Bett.





06.11.2005 - Schnee wie daheim

Sonntag, 06.11.05

Fast ausgeschlafen und karg gefrühstückt (an Tankstelle eingekauft), dann voller Erwartung zum Flugplatz nach Chapelco. Ich fliege heute vorne. Es geht thermisch bei sehr guten Steigwerten nach Norden, zuerst zum Lanin, einem markanten ehem. Vulkan (3800m), der alles andere weit überragt, bis Alumine. Abends dann lokal alles Landbare auskundschaften und die Seen besichtigen. Einfach eine grandiose Landschaft! Wir haben obendrein eine tolle Fernsicht mit über 200 km, sodass Günther einen guten Überblick über die Region erhält.




07.11.2005 - je später der Abend ...

Montag, 07.11.05

Jetzt haben wir die Zeitverschiebung weggesteckt und sind im Takt. Heute fliegt Günther vorne, hat aber anfangs sehr schwache Steigwerte wegen einer breiten Abschirmung. Nach einem kurzen 2.Motoreinsatz geht´s dann aber noch gut. Es gibt sogar noch eine kleine Welle bei Junin des los Andes bis auf 3300m. Wir landen sehr spät. Günther kommt, wie er findet, (sehr) langsam mit dem Nimbus klar. Ich lästere immer über einen nach rechts hängenden Faden, was ihn ziemlich nervt. Beim Heimflug tolle Fotos in einer Bilderbuch-Abendstimmung machen.




08.11.2005 - doppelter Sonnenuntergang

Dienstag, 08.11.05

Heute fliege wieder ich vorne, bei starker anfangs zerrissener Thermik. Es geht weit nach Norden. Beim queren der Catan Lil müssen wir im Lee mühsam wieder Anschluss suchen, werden dann aber von einer sehr hohen Basis bis 4900m empfangen, was uns bis über Chos Malal 350km von daheim bringt. Da drehen wir um und fliegen den gleichen Weg, jetzt aber fast im Blauen zurück, obwohl in der Pampa Super Wolken stehen. KO kennt jedoch den steinigen Weg gegen den Wind abends von dort zurück und meidet ihn deshalb. Klaus Reinhold fliegt ihn dennoch, sodass wir einen guten Vergleich haben. Was ist schon das Ergebnis? Die Erfahrung des KO siegt, wir sind schneller und holen die beiden ein. Ein toller Schnitt mit über 100 km/h ist die Folge. Das war ein „Südafrikatag“ in den Anden!


09.11.2005 - Windkraft Mittwoch, 09.11.05

Günther ist wieder dran und hat gleich Pech: Die Propellerbremse funktioniert nicht und er kann den Motor nicht einfahren. Also wieder runter und nachstellen. Beim 2. Start gibt´s dann keine Probleme mehr und es geht die Hangrennstrecke nach Süden. Allerdings fangen wir erst mal mit einer Welle am Lago Hermoso an, queren den Nahuel Huapi zum Cerro Otto bei Bariloche und dann geht´s für Günther recht ungewohnt mit 200 km/h in und unter Kammhöhe (2000m) bis El Bolson. Das Hangsurfen ist einfach geil! Im Schlepptau fliegen auch Klaus Reinhold und Sepp Eder mit. Wir steigen dann in einer Welle bis auf 5900m und gleiten sehr entspannt zurück über den Nahuel Huapi und machen den Rest wieder am Hang. Ein sehr schöner Flug, der Günther, besonders tief am Hang aber manchmal feuchte Hände bescherte.




10.11.2005 - Bariloche und Tronador Donnerstag, 10.11.05

Frühstart! Aufstehen 3.45 Uhr, Abfahrt 4.45 Uhr, heute starte ich um 6.05 Uhr. Östlich vom Gipfel Chapelco, unserem Hausberg, ist Welle, aber nur schwach bis 3300m. Dann geht es weiter nach Süden, bis vor Bariloche, dann in nur 0,5 m/s bis 3600m, die aber unbedingt nötig sind zur langen Talquerung. Mit wenig fallen in 2800m angekommen und es geht, langsam aber stetig. Sehr vorsichtig fliegen wir weiter Richtung El Maiten, dort gehen die Wellen endlich bis auf 3900m. Wie der Weg zu finden ist bleibt Günther und mir schleierhaft, aber KO findet alle Wellen. Wir wenden dann 520 km von daheim im Süden und fliegen eine Rotorlinie weiter im Osten zurück. Jetzt geht´s bis auf 6000m und entspannt über das weite Becken von Bariloche mit dieser Höhe. Dann noch ein schöner Ausflug Richtung Norden ins grüne Chile aber schwachen Aufwinden. Auch noch zum Vulkan Lanin, an dem wir aber nicht´s ausgraben können, weiter zurück und daheim am Chapelco doch noch eine 3m Welle. Früh landen, weil Dirk runter muss. Werden trotzdem 1200 km Flugstrecke!





11.11.2005 - KO am Drücker Freitag, 11.11.05

Ruhetag! Die Blauthermik nach einem so tollen Tag macht uns nicht an, so schlafen wir richtig aus und fahren dann Mittag die Landefelder am Lago Hermoso und Lago Melquina zur Besichtigung ab. Herrliche Landschaft auch von unten!




12.11.2005 - Lava läuft aus Samstag, 12.11.05

Günther fliegt, aber heute geht´s leider nicht so weit. Erst spät geht´s los und im Hangflug mit Miniwelle Richtung Süden bis zum Nahuel Huapi. Wegen niedriger Basis ist die Überquerung zu riskant. Wieder zurück im Hangflug und bis zum Vulkan Lanin.

Es ist diesmal auch die Stemme mit Robin und Ghislaine Facon (eine Französin aus den Pyrenäen / Wellen-Spezialistin) dabei.

Dort finden nur wir die Welle, die aber stark (5 m/s) und bis 5400m geht, die anderen fliegen im Hangwind zurück.

Wir machen mit der Höhe noch einen Ausflug Richtung Vulkan Villarica, müssen aber leider schon vor seinem rauchenden Schlund umkehren, weil wir doch zu spät dran sind. Landung erst um 20.45 bei allerletztem Büchsenlicht.

12.11.2005 - Pampa





13.11.2005 - Vulkan raucht Sonntag, 13.11.05

Heute dürfen wir allein los und ich fliege thermisch nach Norden. Allerdings macht uns der starke Wind aus NW zu schaffen, der die Bärte zerreißt und wir so nur langsam vorwärts kommen. Dann kommen aber Reihungen die wir schnell abfliegen. Am Ende des Aluminetals angekommen wissen wir nicht so recht weiter. Wie wir so unschlüssig vorfliegen stolpern wir hoppla hopp in eine Welle und steigen glücklich mit 2 m/s bis auf 6500m. Beim Rückflug sehen wir im Westen einen großen Vulkan aus dem Wolkenmeer ragen. Wir erinnern uns an die Erklärungen von KO: Die Vulkanwellen sind die besten, sie stehen dahinter, wie die Heckwelle eines Ozeandampfers. Und so ist es. Der Llaima empfängt uns mit 5 m/s, die bis zur Lenti darüber in 7200m gehen! Er raucht dabei leise aus seinem Schlund und wir beobachten, wie sich die Wolken vor ihm wie eine Bugwelle aufschieben und tatsächlich wie bei einem Schiff vorbei gleiten und im Lee sich wieder zu einem großen Rotor zusammen finden. Sagenhaft! Wir bekommen dadurch natürlich Appetit auf mehr Vulkane, und 100 km südlich ist dann auch der Villarica an dem wir letztes Jahr in einen brodelnden Lavasee hineinschauten. Heuer raucht er stark, so dass wir nur kurz ein rotes Leuchten ausmachen können, aber wir wissen ja inzwischen, wie brodelnde Lava aussieht. Von dort die 50 km noch zum Vulkan Lanin und auch seine Welle funktionierte wie aus KO´s Lehrbuch. Dann einfach alles abgleiten bis Bariloche und wieder zurück. Werden über 700 km erlebnisreicher Genussflug.


14.11.2005 - Pech gehabt Montag, 14.11.05

Wir starten sehr spät bei starkem böigen Wind, und Günther steigt an der Südseite im Hangwind. Beim Kühllauf des Motors noch vor dem Einfahren erst ungewohntes Schütteln, dann kracht´s und der Motor steht. Im Rückspiegel ist kein Propeller zu sehen, und so fragen wir KO er soll sich die Sache in der Luft aus der Nähe ansehen. Er kommt gleich runter und sagt, dass der Propeller hinten diagonal auf dem Rumpf liegt, und eine Motorklappe fehlt. Sonst scheint alles in Ordnung und Günther landet wieder. Am Boden müssen wir feststellen, dass die 4 Befestigungsschrauben des Spindelantriebes aus den Gewinden gezogen waren, und der Motor daraufhin im Leerlauf in den Motorkasten zurückgefallen war. Fast unglaublich, aber wahr! Wir fotografieren alles und schreiben die nötigen Ersatzteilliste zusammen. Das alles herzubekommen wird wohl das größte Problem werden.

Dienstag, 15.11.05

Nach viel telefonieren die Entscheidung: Wir dürfen die Ersatzluftschraube von Karl Rabeder montieren, bohren in den Rumpf hinterm Cockpit 4 Löcher über den ausgerissenen Muttern und verschrauben den Spindelbock neu. Dirk, Günther und ich sind damit den ganzen Tag beschäftigt und können abends noch einen Probelauf machen, während die anderen sich in guter Thermik und Welle vergnügen dürfen. Wie das fliegen ohne Motorklappen geht, werden wir morgen ausprobieren.



16.11.2005 - zwischen den Wolken Mittwoch, 16.11.05

Wieder Frühstart (6.45 Uhr) und Günthers zweiter Versuch. Heute klappt alles! Das Luftgeräusch des offenen Motorkastens ist erträglich und auch die „Aerodramatik“ ist kaum eingeschränkt. Keine Wirbel auf die Düsen, im Langsamflug geht´s auch noch, ab 200 km/h merkt man dann den Unterschied deutlich zum anderen 4DM, aber wir kommen trotzdem gut zurecht. Nach einem einfachen Einstieg in die Welle schneller Vorflug nach Süden Richtung Bariloche, wo´s gar nicht mehr gut ausschaut und wir deshalb wieder wie die anderen vier umkehren. KO geht aber noch mal in die Welle, diesmal bis auf 7000m und wir gleiten damit vorsichtig nach Süden wo wir erst 150km später wieder Anschluss finden –uff-. Dann wird’s langsam besser und wir kommen bis zu unserer ersten Wende im Süden, 370 km von daheim. Rückwärts entwickelt es sich weiter sehr gut und ab Bariloche brummt´s richtig an mächtigen geschichteten Lenti´s entlang nach Norden. Allerdings dank der Gegenwindkomponente nicht allzu schnell („nur“ 130 km/h Schnitt). Wir fliegen nur zwischen 5000 bis 7000m, kehren weit im Norden um und dann mit Rückenwind bei teilweise 300 km/h über Grund ohne Höhenverlust wieder zurück. Nach einem weiteren Zickzack machen wir die Landung nicht zu spät 40 Min. vor Sunset: 1500 km Flugstrecke! Schnell alles für morgen herrichten, weil´s noch mal früh losgehen soll. Das Abendessen fällt leider kurz aus.

16.11.2005 - Speed




17.11.2005 - Frühaufsteher Donnerstag, 17.11.05

Nochmal Frühstart! Bei eigentlich wenig Wind am Boden fliege ich los, am Chapelco mit wenig Rotor gleich die Welle gefunden und schön gestiegen. Aber dann die böse Überraschung: Die angesagte Front ist doch schneller und wir können beobachten wie sich ein Wolkenmeer vorm Chapelco aufschiebt und ihn dann regelrecht überflutet. Auch Richtung Lanin das gleiche Schauspiel, weshalb die Parole gilt, so schnell wie möglich wieder runter und die Flieger jetzt bei Sturm festzurren. Das gute daran: Nach einem Mittagsbummel durch San Martin ein ausgiebiger und erholsamer Nachmittagsschlaf. Dann müssen wir uns noch um unseren Rückflug kümmern, denn den für Montag gebuchten und bestätigten Flug von Chapelco nach Buenos Aires gibt´s gar nicht! Das ist Südamerika! Wir bekommen eine Busfahrt nach Bariloche und fliegen dann hoffentlich von dort zurück. Den Abend nutzen wir dann noch zum Einkaufen in San Martin, es gibt wirklich schöne Handarbeiten und Stricksachen.



18.11.2005 - Regenbogen dreifach Freitag, 18.11.05

Der zweite Versuch für mich: Wieder früh zum Platz und diesmal bei für uns fast unmöglichen Bedingungen fertig machen. Es regnet immer wieder, die Flieger sind nass, ein böiger Wind steht schräg auf der Bahn, und wir warten auf ein Föhnloch. Das erste nutzt Ghislaine Facon in der Stemme und kann mit 5 m/s direkt am Bahnende durchsteigen. Wir starten 10 Min. später, aber da geht das Loch wieder zu. Wir suchen weiter, müssen einmal sogar wieder 500m im Nebel absteigen und plagen uns bis 11 Uhr bei Junin im einzig verbliebenen fliegbaren Bereich ab. KO ist eine Etage tiefer und kommt erst gar nicht in die Welle, die aber auch nur mehr schlecht als recht geht. Nachdem auch sie aufgehört hat zu funktionieren entschließen wir uns zum Platz zurück zu gleiten und das alte Loch noch mal zu versuchen. Und siehe da, es klappt! Ein wunderschöner Regenbogen lässt uns am Platzende mit 2,5 m/s zur Sonne durchsteigen, und wir blicken auf ein beeindruckendes Wolkenmeer.

Auf 6000m angekommen entschließen wir uns zum Flug zum Vulkan Lanin, der wie ein umgedrehtes Schiff die Wolken teilt, die sich vor ihm aufschieben. Im Heck (Lee) findet sich dann wie hinter einem Schiff die Heck(Lee)welle die uns mit 5m/s auf 7000m bringt. Inzwischen hat auch KO das Loch genutzt und so treffen wir uns wieder am Platz, aber diesmal in 6000m.

Und dann geht´s los: Ab jetzt fliegen wir praktisch keinen Kreis mehr, ab nach Norden bis hinter das 600km gelegene Malargue !!!! Die Groundspeed teilweise über 300 km/h, an regelrechten Lentipaketen geht´s mit 230 Sachen in 7000 bis 8000m bei noch 2 m/s Steigen entlang. Rückwärts bremst uns nur die Windkomponente ab, so dass da nur(!) 180 km/h Schnitt rauskommen. Dann eine unvorhergesehen Unterbrechung, wir müssen schnell 3500m mit Bremsklappen absteigen, weil mein EDS Sauerstoffgerät nicht mehr will und Alarm gibt. Günther wechselt die Batterie und so können wir wieder in einer wie bestellten Welle mit fast 7m/s die Ausgangshöhe erreichen. Bei der Landung werden es mit einem angehängten Zick Zack zum Vulkan Lanin tatsächlich fast 1500 km, und das bei einer Abflugzeit Richtung Malargue erst um 13 Uhr.

Was wäre da drin gewesen, wenn wir in der Früh gleich durch das Loch hätten durchsteigen können!?

Heute haben wir jedenfalls die phantastischen Möglichkeiten von Argentinien kennen gelernt, aber (noch) nicht nutzen können. Erst spät kommen wir ziemlich geschafft ins Bett.

18.11.2005 - Heckwelle
18.11.2005 - Rennstrecke
18.11.2005 - unglaublich



19.11.2005 - glücklich Samstag, 19.11.05

Wir dürfen heute Gott sei Dank ausschlafen, aber selbst Klaus ist nach dem gestrigen schwierigen Anfang heute skeptisch. Ab Mittag starten wir dann bei wenig Wolken aber in der Höhe wieder viel Wind (90 km/h). Leider sind die Wellen nicht mal halb so gut, und so fliegt Günther mit mir als Co relativ gemütlich mit einem 120er Schnitt nach Norden und dreht bei 340 km um. Auch Klaus Reinhold, Manni Albrecht und Diether Memmert sind im losen Verband dabei. Diether verabschiedet sich bei Chos Malal und besucht dort Freunde von früher.

Wir kommen ganz entspannt um 20 Uhr wieder in Chapelco an. Dennoch sind es wieder 750 km, einfach mal so am Nachmittag geflogen. Beim Bordbucheintrag stellen wir fest, dass wir mit dem Nimbus trotz des Missgeschicks mit dem Motor 90h in den zwei Wochen geflogen sind und dabei 7000 km zurückgelegt haben! Welch eine Ausbeute!

Damit relativieren sich auch die Kosten für dieses Abenteuer, und andere Möglichkeiten auf der Südhalbkugel sehen für mich angesichts eines solchen Erlebniswertes nur blass aus. Eine sehr späte Pizza schließt unsere Tage in einer anderen Segelflugdimension ab. Morgen sind die nächsten dran.

19.11.2005 - bis zum Pazifik
Sonntag, 20.11.05

Nach einem gemütlichen Frühstück treffen wir unsere Nachfolger: Katrin Wötzel und Stephano Ghiorzo, die schon ganz gespannt auf das Argentinienerlebnis sind. Wir erzählen viel, tauschen noch die Wendepunktdateien aus. Die beiden fahren Mittag mit Klaus zum Platz für einen ersten Einweisungsflug, der dann in Chos Malal endet, weil das angesagte Wetter in Chapelco für die nächsten 4 Tage nichts gutes verheißt. Bei Klaus ist nichts unmöglich. Wir genießen noch den Nachmittag in San Martin mit Mittagessen gehen und bummeln. Es ist sehr bedeckt und es stürmt.



21.11.2005 - versüsster Abschied Montag, 21.11.05

Wir sollen um 8 Uhr abgeholt werden. 8.30 ist noch niemand da. Wir telefonieren: in 10 Min kommt jemand. 9.00 stehen wir immer noch da und Claudia besorgt uns ein Taxi. Das bringt uns zu dem kleinen Zubringerbus, der Fahrer ist optimistisch uns “trotz 1,5h Verspätung“ noch rechtzeitig nach Bariloche zu bringen. Durch Regen geht´s diesmal die Hangrennstecke am Boden nach Süden (7 Seentour), dazwischen auch noch. 80 km über aufgeweichte Schotterstraße im Schneckentempo, und dann macht der Fahrer auch noch seelenruhig eine Pinkelpause in Villa Angostura! Am Schluss siegt die argentinische Ruhe über deutsche Sorge und wir kommen genau rechtzeitig zum Abflug an und auch gut nach Buenos Aires. Dort mit dem Taxi wieder nach Ezeiza (diesmal für das halbe Geld) und nach langer Wartezeit nachts der Abflug nach Madrid.



22.11.2005 - sowas brauchen wir nicht Dienstag, 22.11.05
Überraschenderweise wieder gut in dem nagelneuen A340 der Iberia schlafen, auch gut verköstigt, und so ertragen wir das 1h Delay wegen Schlechtwetter in München ganz gut. Dort landen dann um 20.30. Liserl und Ludwig holen uns ab, Günther wird in München abgesetzt und wir fahren in einer für mich unwirklich wirkenden Schneelandschaft heim. Das Beste zum guten Ende: Wieder Zuhause bei meiner lieben Frau, und dazu eine bayerische Brotzeit mit Weißbier, Brezen und allem was so dazugehört. Da hält man dann auch wieder unseren Winter aus!

- Ende -

 

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